27 Feb
27Feb

Es gibt präzise Briefings und es gibt Briefings wie das folgende: „Machen Sie uns mal was fertig zum Thema…“. Das Ergebnis ist dann manchmal ein Konzept oder ein Text, bei dem es vonseiten des Kunden schließlich heißt: „Hatten wir uns anders vorgestellt.“ Die Ratlosigkeit ist im Anschluss groß. Spätestens dann muss ein klärendes Gespräch helfen. Die zentralen Fragen lautet dann: Was soll mit dem Text erreicht werden? Welche Informationen sollen auf jeden Fall übermittelt werden? Ob Pressemeldung, Redetext, Flyer-Entwicklung, Facebook-Posting: Wenn der Auftraggeber nachvollziehbar erklären kann, welchen Zweck er erreichen möchte, ist schon einiges gekonnt.

Nun ist das nicht immer so einfach. Manche Menschen müssen erst einmal ein Zwischenergebnis sehen, um zu wissen, was sie auf jeden Fall nicht wollen. Auf so etwas kann man sich als Kommunikator einstellen. Und zwar umso einfacher, je länger man bereits mit diesem speziellen Menschen zusammenarbeitet und je besser man das Unternehmen kennt. Viel hilft auch, wenn beide Seiten sich schon beim Start des Projektes darauf verständigen, dass erst einmal eine Diskussionsgrundlage geschaffen werden soll. So vorzugehen, spart Frust auf beiden Seiten.

Am besten sind übrigens Checklisten. Sie zwingen zum präzisen Denken, sie helfen, die Zielfrage zu klären, wichtige Basisfakten schon früh zu beschaffen sowie Adressatenkreise und Kernbotschaften zu bestimmen. Oft werden Checklisten im Alltag für „Kinderkram“ gehalten. „Braucht kein Mensch. Hat man ja alles im Kopf“, lautet die häufige Reaktion. Die Wahrheit sieht aber anders aus: Kein Pilot würde sein Flugzeug ohne das Herunterbeten seiner Checkliste starten.

Übrigens: Was am Anfang hilft, nützt auch am Schluss. Dank Checkliste lassen sich auch Korrekturen und Freigaben vereinfachen und versachlichen. Unerquickliche Statements wie „gefällt mir nicht“ können vermieden werden. Diskutiert wird nur noch anhand der Prüfpunkte: Erreicht oder nicht erreicht. So gesehen sind Checklisten selbstverständlich kein Kinderkram, sondern Ausdruck höchster Professionalität. Checklisten entlasten nämlich das menschliche Gehirn von der Aufgabe, ein lebendiger Notizblock zu sein und verschaffen so mehr Freiraum für Kreativität.


 
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